Forschung seit 2003
In internationaler Kooperation, unter anderem mit Frankreich, Belgien und den USA, forscht am FRM II seit 2003 eine ca. zwanzigköpfige Arbeitsgruppe an der Entwicklung, Fertigung und Qualifizierung solcher Brennstoffe sowie an der Entwicklung geeigneter Reaktor-Kernentwürfe für die Umrüstung des FRM II.
Hierzu greift die Arbeitsgruppe ausschließlich auf die neuesten und besten experimentellen und computergestützten Methoden zurück, wie beispielsweise die Materialcharakterisierung mittels hochauflösender Rasterelektronenmikroskopie mit Elektronen-Rückstreudiffraktion oder die dreidimensionale Simulation der thermohydraulischen Gegebenheitem im Reaktorkern mittels numerischer Strömungsmechanik.
Internationale Partnerschaften
Zusammen mit den internationalen Partnern aus Forschung und Industrie bringt sich die Arbeitsgruppe zudem aktiv in die internationale Brennstoff-Forschung sowie die Weiterentwicklung und Validierung der Computercodes ein und stellt ihren Fortschritt regelmäßig auf Konferenzen und in wissenschaftlichen Veröffentlichungen vor.
Beispielhaft für die internationale Zusammenarbeit steht das HERACLES-Konsortium, ein Zusammenschluss der europäischen Brennstoff-Entwickler und -Fertiger Framatome-CERCA (Frankreich), CEA (Frankreich), ILL (Frankreich), SCK CEN (Belgien) sowie der TUM. Darüber hinaus bestehen enge Kooperationen mit den US-amerikanischen National Laboratories Argonne National Laboratory (ANL), Pacific-Northwest National Laboratory (PNNL), Idaho National Laboratory (INL), Los Alamos National Laboratory (LANL) und Oak Ridge National Laboratory (ORNL).
Wissenschaftliche Erkentnisse am FRM II
Zahlreiche wissenschaftliche Publikationen belegen die Fortschritte der Arbeitsgruppe (siehe Publikationsarchiv des MLZ).
Die Forschung der Arbeitsgruppe wird finanziert durch eine gemeinsame Förderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) mit dem Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst (StMWK), sowie bisher drei EURATOM-geförderte Projekte (HERACLES-CP, LEU-FOREvER und EU-QUALIFY) im Rahmen des HORIZON 2020 Programms der EU-Kommission.
TUM Center for Nuclear Safety and Innovation
Seit 2022 findet die Forschung zur Umrüstung des FRM II innerhalb des neu gegründeten TUM Center for Nuclear Safety and Innovation (TUM CNSI) statt. Zeitgleich wurde ein neuer Teilbereich innerhalb des Betriebs des FRM II geschaffen, um die Umrüstung auf ein Brennelement mit niedrigerer Uran-Anreicherung vorzubereiten und umzusetzen.